Der Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Wadersloh empfing am gestrigen Mittwoch die Fraktionsvorsitzende der Landtagsfraktion, Verena Schäffer, zu einem Besuch in der Gemeinde Wadersloh. Im Mittelpunkt des Besuchs standen zwei zentrale Themen der grünen Politik: zukunftsfähige Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum und wirksamer Hochwasserschutz durch Renaturierung.
Die erste Station führte die Delegation zum Bürgerbusverein Wadersloh, wo der Vorsitzende Hans Rothfeld und der Geschäftsführer Leonard Nolte, die erfolgreiche Entwicklung des ehrenamtlich getragenen Mobilitätsangebots präsentierten. Mit beeindruckenden 15.000 Fahrgästen im vergangenen Jahr hat sich der Bürgerbus zu einer unverzichtbaren Säule des öffentlichen Nahverkehrs in der Region entwickelt. Besonders die Verbindungen nach Stromberg und Oelde, die Zuganbindungen, Krankenhaus und Freizeiteinrichtungen erschließen, erfreuen sich großer Beliebtheit.
„Der Bürgerbus Wadersloh ist ein gelungenes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements im ländlichen Raum und zeigt eindrucksvoll, wie Mobilität auch abseits der Ballungszentren umweltfreundlich gestaltet werden kann“, erklärte Verena Schäffer während des Besuchs. „Solche Initiativen verdienen unsere volle Unterstützung, damit sie langfristig bestehen und ausgebaut werden können.“
Die Vertreter des Bürgerbusvereins wiesen auf die seit der Gründung 2013 unveränderte finanzielle Förderung durch das Land hin und unterstrichen die dringende Notwendigkeit, weitere ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen zu gewinnen. Angesichts der anstehenden Neuanschaffung eines Fahrzeugs wurde der Einsatz eines Elektrobusses diskutierte.
Im Anschluss besuchte die Delegation das Café Lippeauenblick, das Corinna und Heiner Baumhoer in Liesborn-Göttingen betreiben. Lippstadts GRÜNE BM-Kandidatin Elisabeth Körner und Holger Künemund vom Soester Kreisverband waren als Gäste anwesend, denn – so auch ihr Anliegen – Hochwasserschutzmaßnahmen lassen sich nur grenzüberschreitend wirksam durchführen.
Bei einem ausführlichen Rundgang erhielten die Teilnehmenden Einblick in das ganzheitliche Konzept der Familie Baumhoer, das von nachhaltiger Rinderhaltung über einen Kaffeebetrieb bis hin zu pädagogischen Angeboten für Kinder reicht. Besonders beeindruckte die renaturierte Lippeaue, die nicht nur einen ökologischen Mehrwert bietet, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz leistet. Während es anfänglich Widerstände gegen die Renaturierungsmaßnahmen gab, steht der Erfolg heute außer Frage. Das bestätigten Corinna und Heiner Baumhoer eindrucksvoll: „Die seit den 1990er Jahren schrittweise umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen haben sich beim Winterhochwasser 2023 bewährt und Schlimmeres verhindert.“
„Die Renaturierung der Lippe ist ein Leuchtturmprojekt für nachhaltigen Hochwasserschutz und zeigt, dass Naturschutz und Klimaanpassung Hand in Hand gehen können“, betonte Schäffer. „Besonders beeindruckend ist, wie hier durch Programme wie LEADER und die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden wie dem NABU ein ganzheitliches Konzept entstanden ist.“
Für den GRÜNEN Ortsverband Wadersloh erklärten die Sprecherinnen Elisabeth Hollenhorst und Ruth Lutterbüse, die Zusammenarbeit bei Projekten fortsetzen zu wollen und dabei den Dialog, zwischen den sich engagierenden Akteuren aus Bürgerschaft und Politik weiter zu intensivieren. „Dieser Besuch unterstreicht die Bedeutung lokalen Bürger-Engagements. Der Bürgerbusverein, der die Mobilität im ländlichen Raum mit großem Einsatz bürgernah möglich macht. Das Umweltprojekt ‚Baumhoers Lippeauenblick’, das zeigt wie ökologische und wirtschaftliche Interessen vereint werden können, wenn Menschen vor Ort mutig voran gehen.”




